Pomodoro: Mit Fokus zu mehr Produktivität

Kennst du das? Du hast eine Aufgabe vor dir, aber hast überhaupt keinen Bock, damit anzufangen? Du schiebst die Aufgabe immer weiter und immer, wenn du versuchst, sie zu erledigen, kommt auf magische Art und Weise etwas dazwischen. Immer, wenn du gerade angefangen hast, ist plötzlich Facebook geöffnet.

Wie konnte das nur wieder passieren? – Egal.

Ich stelle dir jetzt eine Produktivitätstechnik vor, die mir während meiner Masterarbeit sehr geholfen hat, den Fokus zu behalten und konzentriert an einer Aufgabe zur Zeit zu arbeiten:

Die Pomodoro-Technik

Die Technik ist eigentlich super einfach und schnell erklärt. Sie basiert auf dem Grundsatz,
dass man sich für 25 Minuten mit genau einer einzigen Aufgabe beschäftigt. Kein Mails-Checken, kein Facebook, keine Pinkelpause.

Die Voraussetzungen

Die Voraussetzung für die Pomodoro-Technik ist, dass du deine Aufgaben schriftlich formuliert hast. Wenn du Getting Things Done oder eine andere Art der Aufgabenverwaltung nutzt, hast du diese Voraussetzung meistens schon erfüllt.

Des Weiteren benötigst Du einen Timer, der dich nach 25 Minuten daran erinnert, eine Pause  zu machen. Hierfür reicht die normale Uhr-App in deinem iPhone oder irgendein anderer Timer. Darüber hinaus gibt es diverse Pomodoro-Apps für Smartphones und Computer. Schau einfach mal im App Store deiner Wahl nach “Pomodoro” bzw. “Pomodoro Timer”.

Die Methode

Quelle: OpenClipartVectors (pixabay.com)
Quelle: OpenClipartVectors (pixabay.com)

Bei der Pomodoro-Methode nimmst du dir eine Aufgabe und stellst den Timer auf 25 Minuten.

In diesen 25 Minuten arbeitest du ausschließlich und ohne Unterbrechung an dieser Aufgabe. Du hast also 25 Minuten Fokus auf diese eine Aufgabe.

Am besten schaltest du dein Telefon, dein E-Mail-Programm und alles, was dich sonst noch ablenken könnte einfach aus. Dann ziehst du diese Aufgabe für 25 Minuten konsequent durch.

Übrigens nennt man diese 25-Minuten-Einheiten auch pomodori.

Nach dieser Zeit machst du eine Pause von 5 Minuten. In dieser Pause kannst du dir neues Wasser holen, aufs Klo gehen oder deine Mails checken. Auch hierfür solltest du einen Timer stellen, um dich nicht in den Weiten Facebooks zu verlieren.

Danach beginnt das nächste pomodori.

Diese Prozedur wiederholst du nun viermal. Also insgesamt zwei Stunden. Danach machst du eine längere Pause von etwa 15-20 Minuten. Und dann geht es wieder von vorne los.

Vorteile der Pomodoro-Technik

Mich hat diese Technik echt weiter gebracht. Gerade, wenn ich für mich alleine Arbeiten muss und auch unliebsame Aufgaben zu erledigen habe, hilft die Methode mir, mit höchster Konzentration an einer Aufgabe zu arbeiten. 25 Minuten sind ja nicht lang!

Ich konnte die folgenden Vorteile für mich ausmachen:

  1. voller Fokus
    Für einen Zeitraum von 25 Minuten kann man sich mit etwas Übung sehr gut auf nur eine einzige Sache konzentrieren. Dadurch, dass die pomodori so kurz sind, hat man auch garnicht viel Zeit, zwischendurch noch andere Dinge zu tun.
  2. erhöhte Produktivität
    Dadurch, dass man sehr fokussiert arbeitet, steigt die Produktivität enorm. Durch den fix getakteten Ablauf hat man garnicht die Möglichkeit, irgendwo unbewusst Zeit zu verschwenden.
  3. Unliebsame Aufgaben erledigen
    Gerade bei unliebsamen Aufgaben fällt es uns schwer, diese anzugehen, wenn sie zwei oder drei Stunden dauern würden. Sich aber vorzunehmen, nur 25 Minuten an dieser Aufgabe zu arbeiten, ist einfach. Und hat man erst mal 25 Minuten dran gearbeitet, dann schafft man auch die Nächsten. So wie man einen Marathon Kilometer für Kilometer läuft, so erledigt man eine Aufgabe pomodori für pomodori.
  4. Einfachheit
    Die Technik ist sehr einfach zu verstehen und ohne viel Aufwand umzusetzen. Damit sinkt die Hemmschwelle, es einfach mal auszuprobieren.
  5. Unterstützung durch Apps
    Pomodoro ist anerkannt und findet breite Anwendung. Aus diesem Grund sind zahlreiche Apps entstanden, die einem die Umsetzung erleichtern können. Teilweise gibt es auch schon ToDo-Apps, die einen Pomodoro-Timer integriert haben.
  6. Es macht Spaß!
    Die Pomodoro-Technik macht extrem viel Spaß, finde ich. Dadurch, dass man total fokussiert und systematisch die Aufgaben angeht, schafft man einfach viel viel mehr und es ist eine wahre Freude, am Ende des Tages auf die erledigten Aufgaben zurückzublicken.

Nachteile der Pomodoro-Technik

Gibt es auch. Die Methode eignet sich durchaus nicht für jeden und in jeder Situation.

Die folgenden Nachteile sind mir eingefallen:

  1. Disziplin notwendig
    Auch in 25-Minuten-Slots kann man sich ablenken. Oder man macht Pausen, die länger als 5 Minuten sind. Es gibt viele Wege, auf denen die Technik nicht funktioniert. Daher ist eine gewisse Disziplin unverzichtbar, um die Pomodoro-Technik erfolgreich einzusetzen.
  2. Stressfaktor
    Die Zeit sitzt einem gewissermaßen “im Nacken”. Das kann zwar dazu führen, dass du schneller arbeitest, möglicherweise kann es dir aber auch das Gefühl von Stress vermitteln. Wenn dieses Gefühl bei dir langfristig überwiegt, ist die Methode vermutlich nicht für dich geeignet.
    Bei mir hängt das von der Aufgabe ab. Wenn ich eh hoch motiviert bin, brauche ich auch keine Technik, um den Fokus zu behalten. Dann arbeite ich einfach 3 – 4 Stunden durch.
    Bei Aufgaben, auf die ich eigentlich eh keinen Bock habe, freue ich mich über jedes pomodori das ich “geschafft” habe. Da entsteht kein Stress.
  3. äußere Unterbrechungen
    Wenn du im Team arbeitest, ist die Pomodoro-Technik schwierig umzusetzen. Häufig kommen Kollegen genau in den 25 Minuten zu dir und wollen etwas von dir. Dann kannst du das Ganze vergessen!
    Dem kannst du entgegen wirken, indem du Tageszeiten vereinbarst, während denen du konzentriert mit der Pomodoro-Technik arbeitest. Wenn deine Kollegen das wissen und deine Arbeitsweise respektieren, kann das funktionieren.
  4. relativ viele Pausen
    Auf 100 Minuten Arbeitszeit kommen 30 – 35 Minuten Pause. An einem normalen Arbeitstag kommst du damit auf eine deutlich länger Pausenzeit als die üblichen 30 – 45 Minuten. Das muss dein Chef erstmal verstehen und akzeptieren.
    Ich glaube, dass die Produktivität deutlich besser ist, als wenn du einfach durcharbeitest und nur die Mittagspause machst. Damit schaffst du in weniger Zeit mehr Arbeit. Allerdings muss dein Chef das genau so sehen. Auf der anderen Seite fallen Pinkelpausen oder der Gang zum Kaffeeautomaten in den seltensten Fällen in die Pausenzeit.
  5. Aufgaben < 25 Minuten
    Aufgaben, die länger als 25 Minuten dauern, lassen sich wunderbar in pomodoris zerteilen. Wie geht man aber mit kleinen Aufgaben um? Soweit ich weiß, schreibt die Pomodoro-Technik hierfür nichts vor.
    Ich gruppiere kleine Aufgaben immer gerne so, dass ich mehrere Aufgaben in einem pomodori abarbeiten kann. Bei Aufgaben, die nur wenige Minuten dauern, ist der Fokus meist eh nicht so wichtig.

Mein Fazit

Ich liebe die Pomodoro-Technik. Mir hilft sie von Zeit zu Zeit sehr, meine Aufgabenliste abzuarbeiten. Aber ich nutze die Methode nicht immer.

Auf der Arbeit nutze ich die Pomodoro-Technik wegen der zuvor angesprochenen Nachteile (noch) nicht. Für private oder nebenberufliche Projekte nutze ich die Technik manchmal.

Immer, wenn es mir sehr schwer fällt, Aufgaben zu erledigen oder wenn ich mir sehr viel vorgenommen habe, setze ich die Pomodoro-Technik als Produktivitätsbooster ein.

Wenn ich aber keine Probleme mit der Motivation habe und mich immer ärgern würde, wenn ein pomodori um ist, nutze ich die Methode nicht!

Nutzt du die Pomodoro-Technik?

Schreibe mir in einem Kommentar deine Erfahrungen und Meinungen zu der Pomodoro-Methode!

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