Wie verwaltest Du dein Budget? (Leserumfrage)

Heute möchte ich mich etwas mehr mit dem Thema Budget-Verwaltung beschäftigen, und Dich dazu einladen, mir dabei zu helfen.

Die Bedeutung von “Budgetverwaltung”

Früher habe ich einfach irgendwie gelebt und das Geld hat bis zum Monatsende gereicht. Aber eben auch nicht viel länger. Ich hatte damit nie wirklich ein Problem. Ich hatte nie Schulden oder ein Problem über die Runden zu kommen. Das hat sich irgendwie automatisch eingependelt.

Allerdings hatte ich überhaupt keinen Überblick über meine alltäglichen Finanzen:

  • Wie hoch sind die Fixkosten?
  • Wofür gebe ich am meisten Geld aus?

Spätestens zum ersten Bewerbungsgespräch musste ich diese Fragen aber für mich beantworten. Wie soll ich eine Gehaltsvorstellung nennen, wenn ich garnicht weiß, wieviel ich benötige?

Diverse Finanzbücher, Blogs, Podcasts, etc. empfehlen, Einnahmen und Ausgaben schriftlich/elektronisch festzuhalten und am Besten nach Themen zu kategorisieren so dass man nach einem Monat oder nach einem Jahr sehen kann, wofür durchschnittlich wieviel Geld aufgewendet wird.

Die Übersicht ist das Eine. Aber wenn man die Zahlen kennt, kann man sie vielleicht auch optimieren und hier und da etwas sparen. Darüber hinaus spare ich alleine schon deshalb, weil ich jederzeit genau weiß, wieviel ich in einem Monat noch ausgeben darf, bevor ich an meine Reserven gehe.

Disclaimer: Das klappt nur so gut, weil ich am Anfang des Monats schon einen Großteil für langfristige Ziele zur Seite lege und daher danach etwas mit dem verbleibenden Budget haushalten muss.

Ich kann also uneingeschränkt empfehlen, sich einen genauen Überblick über das persönliche monatliche Budget zu verschaffen und Einnahmen und Ausgaben zeitnah in einer Budgetverwaltung, wie auch immer die aussieht, einzutragen.

Mein “Problem”

Wie Du vielleicht weißt, nutze ich die kostenlose Budget-Verwaltungs-App “Mein Budget“* auf dem iPhone, um meine Einnahmen und Ausgaben festzuhalten.

Und für kostenlos kann ich mich über die Funktionalität nicht beklagen. Einnahmen und Ausgaben einzutragen geht super schnell, es gibt wiederkehrende Posten und ich sehe sofort, wie gut ich im Budget liege. Außerdem kann ich das ganze nach Kategorien aufgesplittet anzeigen lassen. Last but not least lassen sich die Daten auch noch in eine CSV-Datei exportieren und somit theoretisch leicht weiterverarbeiten.

Aber eine Sache fehlt mir: Synchronisation mit iPad und Mac. Ich liebe Apps, die in Varianten für alle drei Plattformen angeboten werden und sich auch noch vernünftig synchronisieren. Am Besten über iCloud oder eine meiner selbstgehosteten “Cloud”-Lösungen. Das bietet meine jetzige App nicht. Und auch sonst ist sie extrem einfach gestrickt aber dafür kostenlos.

Zugeben: Ein Luxusproblem. Dennoch stört es mich ein wenig und ich denke immer wieder darüber nach, ob ich mir nicht eine Alternative suche, die vielleicht auch einmalig etwas kosten darf.

Alternativen

Natürlich könnte ich mir auch einfach eine Numbers-Tabelle basteln. Die wäre kostenlos und würde über alle Geräte synchronisiert werden. Aber einfach mal schnell hinter der Kasse etwas eintragen: Wohl eher kaum.

In den App Stores gibt es verschiedene Apps von verschiedenen Anbietern, die meistens etwas kosten oder nicht ordentlich funktionieren. Da fällt es mir schwer, die beste Alternative zu finden.

Zwar lassen sich einige Apps kostenlos testen, aber das würde bedeuten, mein Budget zeitweise doppelt zu Pflegen und ich bezweifle außerdem, dass ich nach einer kurzen Testphase wirklich ein sinnvolles Urteil fällen kann.

Der Hilferuf

Daher habe ich mir gedacht: Frag doch mal die ganzen netten Finanzinteressierten, wie sie es so machen.

Wie behältst Du Dein Budget im Blick?

  • Wie pflegst Du Dein Budget?
    • Wie oft trägst Du Einnahmen und Ausgaben ein? (Sofort, wöchentlich, …)
    • Und wertest Du am Ende Dein Konsumverhalten statistisch aus?
  • Nutzt Du ein Tool? Welches?
    • Was gefällt Dir daran gut
    • Was nicht so gut

Ich freue mich über viele Kommentare oder E-Mails zu diesem Thema, die mir dabei helfen, das perfekte Tool zu finden und vielleicht auch dem ein oder anderen Leser eine Tool-Empfehlung an die Hand geben.

Danke für Dein Feedback!

10 Kommentare

  1. Moin FF! Also ich habe über ein Jahr lang das Haushaltsbuch ‘Aquamarin’ (https://www.haushaltsbuch.org/download.html) benutzt. In der Premium-Variante kostet es einmalig 6€. Zum synchronisieren ist es aber glaube ich auch nicht geeignet. Zum Auswerten aber absolut top!

    Mittlerweile ist mir das aber zu aufwendig und ich erkenne eigtl nicht wirklich mehr einen Sinn darin. Zu Beginn des Monats wird meine Sparleistung abgezogen und meine Fixkosten auch. So weiß ich also – genau wie du – gleich zu Beginn des Monats, wie viel Geld ich zum “Konsum” übrig habe.

    Das Ganze breche ich dann noch auf ein Wochenbudget runter. Und fertig. Wo genau das jetzt hingeht, brauch ich nicht irgendwo zu notieren oder so. Das ist mittlerweile in meiner Routine drin und passt. Der viel zitierte Coffee-To-Go wird vllt mal bei längeren Bahnfahrten gekauft oder an der Autobahnraststätte, aber nicht täglich auf dem Weg zur Arbeit. Also warum die Zeit nehmen und das eingetragen?!

    Das nicht genutzte Wochenbudget wird natürlich festgehalten und dann am Ende des Monats anderweitig verwendet. Und da ich sowieso immer versuche, mit möglichst wenig Budget auszukommen, bleiben Impulskäufe zu 99,9% sowieso auf der Strecke. Für all das reicht mir mittlerweile Excel in einer ganz einfachen Form. Generell kann ich aber das oben genannten Haushaltsbuch sehr empfehlen.

    Ich wünsche ein schönes Wochenende!

    1. Hallo One,
      vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich werde mir den Link in jedem Fall mal genauer eintragen.

      Für mich ist das Schöne an einer App, dass ich die Ausgaben unmittelbar und in wenigen Sekunden eintragen kann. Damit hält sich der Zeitaufwand echt in Grenzen (vielleicht 15-20 Sekunden pro Ausgabe/ Einnahme). Für mich ist die “Buchführung” sehr wichtig, da ich nicht nur eine Einkommensquelle (das Gehalt) habe, sondern noch ein paar andere unregelmäßige Einnahmen die auf mal in der Mitte des Monats kommen können.

      Dadurch reicht mir die fixe Sparrate am Anfang des Monats nicht aus, da ich bei einer schleichenden Erhöhung meiner anderen Einnahmen befürchte, dass meine Sparquote unbeabsichtigt sinkt und meine Ausgaben steigen. Das wäre für meine Ziele kontraproduktiv.

      Letztendlich nutze ich die App aber aktuell auch mehr um zu sehen, wieviel am Ende des Monats übrig bleibt und ob meine aktuelle Sparrate passt. Wie genau sich das innerhalb des Monats aufteilt schaue ich mir sehr selten an, da ich hier schon weitgehend optimiert habe und ebenfalls kaum Impulskäufe habe. Ich weiß es aber sehr zu schätzen, jederzeit genau zu wissen, wo ich stehe. Dann kann ich entscheiden ob ich mir noch etwas Luxus gönne oder doch lieber darauf verzichte.

      Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
      der Finanzfisch

  2. Hallo,

    ich kann Dir “Daily Budget” empfehlen. Das kostet 8€, lohnt sich aber sehr. Das Prinzip ist, dass Du dein tägliches Budget anhand Einnahmen, Fixkosten, Sparen, etc festlegst. Dein tägliches Budget wird mit dem nicht ausgegeben Geld der Vortage zusammen gerechnet, daher sind man auf einen Blick, ob man sich was gönnen kann.

    Super einfach, tolle Auswertung und Synchronisation über icloud und/oder Dropbox.
    Ausgaben und auch unregelmäßige Einnahmen kann man sehr leicht integrieren.
    Es gibt auch einen sehr netten Kundenservice und im Laufe des Jahres kommt auch ein Update, bei dem man Sparpläne noch besser integrieren kann.

    Grüße
    Christoph

    1. Hallo Christoph,
      vielen Dank für den Tipp zu “Daily Budget”. Das sieht auf den ersten Blick super aus. Sehr aufgeräumt. Werde ich mir mal genauer ansehen!

      Beste Grüße
      der Finanzfisch

  3. Money Manager Ex
    Ist kostenlos kann man synchronisieren und hat Kategorien mit weiteren Unterkategorien.
    Habe auch ne weile gesucht und hiermit gefunden wonach du scheinbar auch gerade suchst
    Grüße aus Österreich

    1. Hallo Vercingetorix,
      das sieht sehr interessant aus. Open Source und kostenlos gefällt mir vom Prinzip her sehr. Für mich leider nicht geeignet, da mir die iOS-App fehlen würde. Aber bestimmt für Leser mit Android-Geräten oder die ihr Budget nur am PC verwalten einen Blick wert!

      Grüße
      der Finanzfisch

  4. von Julia (Finanzblogleserin)Veröffentlicht 16. Mai 2017

    Hallo,
    ich verwende seit einiger Zeit MyMicrobalance (https://www.mymicrobalance.com) in der kostenlosen PC-Version (habe jetzt erst gesehen dass es auch eine App gibt seit Anfang des Jahres). So richtig zufrieden bin ich nicht damit und will mal noch andere Apps bzw. Programme testen.

    Mir dient das Programm im wesentlichen dazu meine Sparrate zu ermitteln. Am Monatsanfang geht zwar eine Abbuchung vom Girokonto direkt in meinen ETF-Sparplan, aber was dann noch am Monatsende übrig bleibt ist Geld was ich zusätzlich investieren kann (Einzelaktien, P2P Kredite).
    Meine Barausgaben tracke ich nicht genau. Ich gebe da also an dass ich 50 Euro bar ausgegeben habe aber nicht die möglicherweise 10 Einzelausgaben aus denen sich das zusammensetzt. Wäre mir zu aufwendig und ich habe mittlerweile keinen großen Nutzen mehr davon: Einsparpotenziale habe ich schon aufgespürt und genutzt und ich gebe kein Geld mehr unnötig aus.
    Anfängern würde ich aber raten, mal wenigstens ein paar Monate die Ausgaben und Einnahmen genau aufzuzeichnen und sich dann zu überlegen, wo Einsparpotenziale sind.

    Ich bin gespannt was hier noch so an Tipps und Erfahrungen mit Apps/Programmen zusammenkommt.

  5. Hallo Finanzfisch,
    Wie ich schon in so manchem Artikel festgehalten habe, folge ich dem Grundsatz KISS (Keep it short/simple/stupid!) – z.B. https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/07/07/die-finanzielle-grundausstattung/ – so halte ich es auch beim Thema Budgetverwaltung.
    Ich tracke meine laufenden Einnahmen/Ausgaben nicht und werte meine Konsumausgaben auch nicht statistisch aus.
    Vielmehr gehe ich den umgekehrten Weg, dass ich mein verfügbares Einkommen bereits zu Monatsbeginn beschränke und das Sparen automatisiere. Mehr dazu unter: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/06/30/automatisiertes-sparen/
    Nachteil könnte sein, dass ich vielleicht nicht den letzten Euro an Einsparung heraushole und auch nicht voll frugal lebe. Wenn ich diesen Eindruck gewinne, würde ich statt dessen die nächste Einkommenssteigerung zu 100% dem Sparen zuführen, statt wie im Artikel vorgeschlagen nur 50%.
    Viele Grüße
    FF

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