In 5 Schritten zur eigenen Marke – So baust du deine Marke auf!

Eine eigene Marke aufzubauen, das ist sicherlich der Traum vieler Unternehmer. Insbesondere, wenn du Produkte verkaufst, schaust du vielleicht auf bekannte Marken wie Nike, Apple oder Adidas und überlegst dir: Wie haben die das geschafft?

Was gehört dazu, wenn du eine eigene Marke aufbauen möchtest? Eine Marke transportiert vertrauen. Kunden kaufen ein Produkt deiner Marke und wenn sie damit zufrieden sind, erhalten andere Produkte deiner Marke einen Vertrauensvorschuss.

Mit einer Marke sind Erwartungen verknüpft. Wenn ich ein Produkt der Marke Apple kaufe, erwarte ich beispielsweise, dass es sich intuitiv bedienen lässt und bis ins letzte Detail durchdacht ist.

In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie du deine eigene Marke aufbauen und anmelden kannst.

Schritt 1: einen Plan entwerfen

Zunächst einmal solltest du dir Gedanken darüber machen, wofür deine Marke stehen soll. In welchem Bereich möchtest du deine Marke platzieren? Welches Gefühl soll die Marke auslösen und wer ist deine Zielgruppe?

Eine klare Vision hilft dir dabei, den richtigen Markennamen und später auch das richtige Logo zu finden.

Schritt 2: Alleinstellungsmerkmale finden

Im zweiten Schritt geht es darum, herauszuarbeiten, was deine Marke einzigartig macht. Wodurch hebt sich deine Marke von der Konkurrenz ab?

Hierfür ist es ratsam, einmal andere Marken zu analysieren, die dir in deinem Bereich einfallen. Wenn du beispielsweise Sportkleidung verkaufen möchtest, könntest du beispielsweise mal schauen, wie Nike, Adidas oder Puma aufgestellt sind.

Vielleicht ist deine Ware besonders hochwertig, komfortabel oder ökologisch? Das könnten gute Alleinstellungsmerkmale sein, die du hervorheben kannst.

Bei den Alleinstellungsmerkmalen geht es darum, die Frage zu beantworten, warum Kunden ausgerechnet ein Produkt deiner Marke kaufen sollten.

Schritt 3: den passenden Slogan finden

Ein Slogan ist ein kurzer Satz, der das Markengefühl effektiv vermittelt und der von der Zielgruppe auf lange Sicht untrennbar mit der Marke verbunden wird. Wenn ich “Just do it!” schreibe, denkst du vermutlich sofort an Nike.

Der Slogan kann genutzt werden, um das Markengefühl oder die Alleinstellungsmerkmale noch besser zu transportieren, als es der Markenname könnte. Die Kombination aus Markenname und Slogan ist sehr effektiv, da beide miteinander assoziiert werden und oft in Verbindung auftauchen.

Schritt 4: einen Markennamen finden

Die ersten drei Schritte sollten dir geholfen haben, etwas mehr Klarheit über die Ausrichtung und die Merkmale deiner Marke erhalten zu haben. Mit diesem Wissen kannst du nun in die Findung eines Markennamens gehen.

Der Markenname ist wie der Name eines Kindes etwas, was sich später nicht so einfach ändern lässt und daher gut überlegt werden sollte. Natürlich kannst du jederzeit eine neue Marke aufbauen, aber du verlierst dadurch die Bekanntheit deiner alten Marke. Dennoch sollte man sich auch nicht mit den Gedanken über den richtigen Markennamen blockieren.

Ein guter Markenname sollte leicht zu merken, leicht auszusprechen und leicht zu schreiben sein. Außerdem darf er natürlich noch nicht vergeben sein, da du ihn sonst nicht registrieren kannst. Bonuspunkte gibt es, wenn der Markenname bereits ein Gefühl oder ein Alleinstellungsmerkmal vermitteln kann.

Im DPMA Register kannst du kostenlos nach Markennamen recherchieren und sehen, welche Namen bereits vergeben sind. Darüber hinaus kann auch eine Google-Recherche eine gute Grundlage für die Markenfindung sein. Wenn es viele Suchergebnisse gibt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bereits eine Marke oder ein Unternehmen mit diesem Namen gibt. Auch sehr ähnlich klingende Namen können problematisch sein, da hier eine Verwechslungsgefahr besteht.

Wenn du beispielsweise die Marke “Neike” oder “Naike” anmelden möchtest, kann dies zu einer Ablehnung oder schlimmstenfalls einer Abmahnung führen. Das gilt insbesondere dann, wenn die ähnliche Marke (in diesem Fall “Nike”) in der gleichen Kategorie aktiv ist.

Schritt 5: die Marke anmelden

Hast du erstmal einen passenden Namen gefunden, geht es um die Markenanmeldung. Diese kannst du elektronisch beim DPMA Register vornehmen. Du hast hier die Wahl zwischen der Anmeldung einer Wortmarke, einer Bildmarke und einer ganzen Reihe anderer Markenformen. Der einfachste Fall ist die Anmeldung einer Wortmarke, also eines Markennamens.

Angaben zum Markeninhaber (und optional: der betreuenden Kanzlei)

Hierfür gibst du zunächst die Angaben zum Markeninhaber, also zu dir oder deinem Unternehmen an und im nächsten Schritt dann den Anwalt oder die Kanzlei, die ich bei der Markenanmeldung begleitet, sofern du dies nicht im Alleingang machst.

Angaben zur Markenform und Darstellung

Danach wählst du die Markenform aus und gibst die Darstellung der Marke an. Die Darstellung ist bei einer Wortmarke der Name.

Auswahl der Markenform
Auswahl der Markenform

Angaben zur Kategorie (Nizza-Klassen)

Auf der nächsten Seite geht es um die Auswahl der Nizza-Klassen. Diese Klassen dienen der Kategorisierung der Marken nach Branchen und Gebieten, in denen diese platziert sind. Beider der Markenanmeldung sind bis zu drei Klassen im Preis enthalten. Jede weitere Klasse schlägt mit 100 € zu Buche.

Auswahl der Nizzaklassen
Auswahl der Nizzaklassen

Auf dieser Seite kannst du oben nach Schlagworten suchen und die Klassen auswählen, die für dich relevant sind. Mit einem Klick auf “Auswahl zur Anmeldung hinzufügen” landen die Kategorien und Subkategorien in der Anmeldung und du kannst nach weiteren Schlagworten suchen.

Im obigen Beispiel habe ich nach “Sportbekleidung” gesucht und drei Nizza-Klassen (18, 24 und 25) gefunden. Nachdem ich alle Klassen zur Anmeldung hinzugefügt habe, die für meine Marke relevant sind, muss ich die Leitklasse auswählen. Das ist gewissermaßen die Klasse, die am meisten zutrifft. Wenn ich beispielsweise Sportbekleidung unter meiner Marke verkaufen möchte, aber auch Sporttaschen als Nebenprodukt, wäre die Leitklasse eher 25 als 18.

Im nächsten Schritt werden dann noch einige weitere Angaben zur Registrierung abgefragt. Diese sind im Normalfall nicht relevant und außerdem selbsterklärend.

Letzter Schritt: Zusammenfassung prüfen und bezahlen

Im siebten und letzten Schritt des Anmeldungsprozesses erhältst du eine Zusammenfassung deiner Angaben und kannst alles noch einmal überprüfen. Außerdem wird dir der Preis angezeigt, den du im Voraus bezahlen musst, damit die Anmeldung bearbeitet wird. Bei einer Wortmarke mit bis zu drei Nizza-Klassen sind das 290 €.

Nach dem Absenden der Anmeldung erhältst du eine Rechnung und einige Wochen nach der Bezahlung dieser Rechnung per Vorkasse/Überweisung die Urkunde über die Eintragung der Marke.

Weitere Schritte: Logo und Corporate Identity

Ein Logo sowie eine Corporate Identity / ein Corporate Design können zu einer besseren Wiedererkennung deiner Marke beitragen. Der Haken von Nike erinnert uns auch ohne den Schriftzug “Nike” bereits an die Marke.

Je nachdem, wie weit du es bei deiner Marke treiben möchtest, reicht ein einfaches Logo für den Anfang aus (oder du verzichtest ganz darauf). Etwas professioneller wird es dann, wenn du dir auch Gedanken über die Farben deiner Marke, die Schriftarten und weitere Designmerkmale machst. Alle diese grafischen/visuellen Elemente können für sich, aber vor allem in Kombination miteinander ein kraftvolles Marken-Image liefern.

Ein Logo oder bestimmte Farbkombinationen kannst du dir übrigens ebenfalls via Eintragung im DPMA Register schützen lassen.

Fazit

Eine Markenanmeldung ist sehr einfach und kostet für den Anfang nur 290 €. Die größte Herausforderung aus meiner Sicht ist es, einen guten, einprägsamen und unverfänglichen Markennamen zu finden. Mit etwas Kreativität und einigen Recherchen lässt sich jedoch auch dieser Schritt meistern.

Marken strahlen Vertrauen aus und transportieren dieses zwischen verschiedenen Produkten der Marke. Darüber hinaus stellen sie ein Asset deines Unternehmens dar, welches mit zunehmender Bekanntheit an Wert gewinnt und auch verkauft werden kann.

Hast du bereits eine Marke angemeldet? Was sind deine Erfahrungen?

3 Kommentare

  1. Interessanter Artikel, war das Teil deiner FBA Investition? Ich habe auch bei AMZSCALE investiert. Deshalb verfolge ich deine Artikel mit Spannung um zu sehen ob wir die gleichen Erfahrungen machen.

    1. Hi Jan,
      das ist eine der Aufgaben, die man auf der Todo-Liste hat, wenn man den Done4You Service in Anspruch nimmt. 🙂

      Beste Grüße und viel Erfolg mit deinem Amazon Business,
      Tobias

      1. Danke dir, ich habe mir das nicht so umfangreich vorgestellt. Aber jetzt habe ich ja ein paar gute Denkanstöße von dir. Dir auch viel Erfolg mit deinem Produkt.

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