P2P-Kredite: Twino – Die dritte Plattform im Bunde

Bondora P2P-Kredite

Jetzt hat es mich voll erwischt! Nach Bondora* und Mintos* ist Twino nun die dritte Plattform für P2P-Kredite über die ich investiere.

Twino ist, wie Mintos und Bondora, eine P2P-Kredit-Plattform auf der man als Investor ohne Gebühren in Kredite investieren kann. Über meine Mintos-Erfahrungen habe ich bereits berichtet. Und auch zu Bondora habe ich schon etwas geschrieben.

Wie bei Mintos gibt es eine Buyback-Garantie für einige Kredite und man kann über eine Auto Invest Funktion mit minimalem Zeitaufwand investieren. Das Mindestinvestment beträgt hier ebenfalls 10€ pro Kredit.

Gründe für den Einstieg bei Twino

Ich habe eine Weile hin und her überlegt, ob ich noch mit einer weiteren Plattform anfange oder vorerst nicht mehr Geld in P2P-Kredite stecke. Bei Mintos und Bondora habe ich mein eigenes Limit von je 1000€ “Einsatz” erreicht und lasse meine Investments dort daher vollständig auf Autopilot und ohne Zu- oder Abfluss von Kapital weiter laufen.

Bisher läuft es aber auf beiden Plattformen echt hervorragend. Daher gäbe es auf Basis der Erfahrungen keinen Grund, nicht noch mehr Geld dort zu investieren. Aus Sicherheitsaspekten möchte ich jedoch das Risiko eines Plattform-Ausfalls nicht zu groß werden lassen. Daher das 1000€-Limit.

Wenn ich also mehr in P2P-Kredite investieren möchte, muss eine neue Plattform her. Zum Glück gibt es daran keinen Mangel. Twino beäuge ich hierbei schon seit längerem. Die Gründe werden im nachfolgenden Vergleich mit den anderen Plattformen deutlich.

Also blieb noch die Frage: P2P-Kredite, Aktien, ETFs, Tagesgeld oder doch was ganz anderes? Aus Rendite-Sicht ist das Tagesgeld schon mal raus.

Was ganz anderes? Gold, Autos, Immobilien oder Whisky?

  • Gold? Später vielleicht.
  • Autos? Nee, kein Platz und keine Ahnung.
  • Immobilien? Noch zu teuer und zu früh.
  • Whisky? Lecker. Also auch kein gutes Investment 😉

Würde ich alles grundsätzlich nicht ausschließen, aber aktuell ist das aus Wissens-, Finanz- oder Zeitgründen noch nicht perfekt für mich.

ETFs oder Aktien immer gerne. Allerdings geht auch schon ein großer Batzen meiner monatlichen Sparquote in ETFs. Der Aktienmarkt is damit also ohnehin mit einem großen Anteil in meinem Portfolio vertreten. Darüber hinaus kaufe ich auch so gerne mal die ein oder andere Aktie. Da wirkt der P2P-Anteil im Vergleich recht mickrig.

Und was ist mit dem Risiko?

Wenn ich langfristig auch bei Twino auf 1000€ komme, sind das in Summe 3000€ in P2P-Krediten. Würde ich jeden Monat 100€ in P2P-Kredite investieren, würde das ETF-Portfolio noch immer etwa 13-mal schneller wachsen. Also ist der Anteil der P2P-Kredite nach wie vor vernachlässigbar. Darüber hinaus habe ich mit drei Plattformen und dann insgesamt deutlich über 400 Krediten eine recht gute Diversifikation.

Daher ist das Risiko insgesamt sehr erträglich. Also einmal Twino bitte!

Twino im Vergleich zu Mintos und Bondora

Der größte Unterschied ist wohl, dass die Plattform nur in englischer Sprache und auf Lettisch zur Verfügung steht. Allerdings ist sie auch für Investoren aus Deutschland geöffnet.

Twino gibt es bereits seit 2009 und seit dem wächst die Plattform ohne Unterlass. Derzeit werden Kredite in vier Ländern vergeben:

  • Georgien
  • Lettland
  • Polen
  • Dänemark

Insgesamt weist Twino eine größere Ähnlichkeit zu Mintos auf, als zu Bondora. Buypack-Garantie, selbe Mindestinvestition und ein Auto Invest mit mehrere Parametern und der Möglichkeit verschiedene Auto Invests zeitgleich aktiviert zu haben. Natürlich kann man aber auch manuell investieren.

Erste Eindrücke von Twino

Der Registrierungsprozess ist etwas aufwändiger als bei Mintos und Bondora. Man muss hier nämlich auch seine Personalausweis-ID angeben und kann somit nur einen Account pro Person haben.

Leider habe ich nach der Einrichtung vergessen, das Passwort in meinen Passwort-Manager zu übernehmen und es natürlich prompt vergessen. Als ich nach einigen Monaten dann investieren wollte, konnte ich mich nicht mehr einloggen.

Zum Glück gibt es eine “Reset Password” Funktion. Denkst Du! Leider hatte diese Funktion einen Bug, so dass keine E-Mail versendet wurde. Nach mehrfachen erfolglosen Versuchen habe ich Twino am Samstag kontaktiert. Am Montag kam dann auch sofort eine Antwort mit einer Entschuldigung und der Anmerkung, dass das Problem behoben sei.

Und siehe da: Passwort Reset funktioniert. Ich konnte mich also einloggen und wollte mein Passwort neu vergeben. Denkste schon wieder. Man hat nämlich irgendwie noch keinen richtigen Zugang zur Plattform sondern erhält nur den Hinweis, dass man Geld überweisen müsse. Das hat mich zögern lassen.

Optisch ist die Plattform ansprechend. Aber von der Funktionalität her doch verbesserungswürdig. Erst Geld überweisen zu müssen, bevor man das Passwort ändern kann: Geht garnicht. Hinzu kommt, dass das Reset-Passwort nur 24 Stunden gültig bleibt. Daher musste ich es nach dem mein Geld eingetroffen war erneut zurücksetzen bevor ich es ändern konnte.

Ich habe also zaghafte 10€ überwiesen. Erst mal sehen ob das klappt. Der von Twino vorgeschlagene Verwendungszweck war hierbei für Überweisungen von der Consorsbank deutlich zu lang. Als kürzen und beten, dass es trotzdem klappt.

Am Mittwoch kam ne Mail von Twino: Das Geld ist da! Prima. Also gleich mal sehen was die Plattform jetzt anzeigt. Erneuter Passwort-Reset, Login! Und siehe da: Passwort kann geändert werden. Endlich! Dann habe ich mir Kredite angesehen und mein Auto Invest konfiguriert.

Die Kredit-Übersicht bei Twino

Ehrlich gesagt gefallen mit die Übersichten bei Mintos und Bondora besser. Bei Twino sind die Filtermöglichkeiten sehr knapp gehalten.

Ich kann nach Zinssatz, Restlaufzeit, Land und Rating filtern. Das wars. Nicht nach verfügbarem Kreditanteil oder Status. Nach Status kann ich noch nicht mal sortieren.

Das macht es recht schwierig, über die Invest-Ansicht exakt die Kredite zu filtern, die man mit den aktuellen Auto Invest Einstellungen erhalten würde (siehe unten). Hierbei wird nämlich nur in laufende nicht aber in verspätete oder ausgefallene Projekte investiert (gut soweit). Jedoch erhalte ich in der Übersicht viele verspätete Kredite oder Kredite mit einem  verfügbaren Anteil (der Teil, der noch an Investoren vergeben werden kann) von 0,01€. Bei einer Mindestinvestition von 10€ ist das etwas schwierig.

Invest-Ansicht bei Twino
Quizzfrage: Wieviele Kredite sind hier für Auto Invest geeignet? Richtig. Keine.

Mein Twino Auto Invest

Nachdem der Stolperstein mit der Invest-Ansicht überwunden war, habe ich einen Auto Invest wie im folgenden Bild zu sehen, konfiguriert.

Mein Auto Invest bei Twino
Mein einziges Auto Invest bei Twino

Es fällt direkt auf, dass die Parameter etwa denen von Mintos entsprechen nur dass Twino ein paar weniger hat. Ich möchte maximal den Mindestbetrag von 10€ investieren und immer so viel Geld wie möglich investiert haben.

Der Zinssatz soll mindestens 10% betragen und hochgehen bis fiktiven 30% (gibt es eh nicht, aber wieso sollte ich mich hier einschränken?). Ursprünglich habe ich 13% als Minimum ausprobiert aber da war die Vielfalt dann doch zu gering.

Die Laufzeit kann von mir aus alles zwischen einem Monat und zwei Jahren sein. Da ich ohnehin reinvestiere ist es für mich egal ob die Kredite einen oder 24 Monate laufen. Mehr wäre theoretisch auch okay, allerdings habe ich solche Kredite aktuell nicht auf Twino gefunden.

Der wichtigste Punkt ist die Buyback-Garantie. Das ist das Schutzschild bei Rating. Bei Twino gibt es als Risikostufen A, B und C oder eben Kredite mit Buyback-Garantie.

Mein Twino Sparplan

Bei Twino werde ich zunächst nur 100€ pro Monat investieren, um die Entwicklung über einen etwas längeren Zeitraum zu sehen. Wenn das Auto Invest gut funktioniert werde ich nach ein paar Monaten möglicherweise erhöhen. Insgesamt investiere ich hier also etwas langsamer als bei Mintos und Bondora (je mindestens 200€ pro Monat).

Allerdings investiere ich auch nur bis mein Portfolio dort 1000€ erreicht hat. Danach wird es ebenfalls passiv weiterlaufen.

Ein vorläufiges Fazit

Aktuell gefällt mir die Plattform noch nicht so gut wie Mintos oder Bondora. Wenn ich eine Rangliste definieren müsste, wäre diese wie folgt:

  1. Mintos
  2. Bondora
  3. Twino

Mintos überzeugt mit einer soliden Plattform mit vielen Einstellungs- und Filtermöglichkeiten und der Rückkaufgarantie. Bondora überzeugt ebenfalls mit einer sehr guten Plattform und dem geringen Mindestvolumen von 5€.

Bei Twino wird sich zeigen ob die anfängliche Skepsis und das “Gschmäckle” der Bugs beim Erstkontakt durch die ersten Erfolge beseitigt werden kann.

Ich werde Dich auch hierzu auf dem Laufenden halten. Allerdings habe ich mir überlegt, die monatlichen P2P-Kredit-Berichte möglicherweise zusammen zu legen, da bei Mintos und Bondora aktuell nicht wirklich viel Action ist und ich Dich nicht mit Unmengen von Reports langweilen möchte. Was meinst Du?

Hast Du Erfahrungen mit Twino?

Hast Du auch solche Erfahrungen mit Twino gemacht und wie ist Dein Eindruck von der Plattform? Wie bewertest Du Twino im Vergleich zu anderen Plattformen?

2 Kommentare

  1. Hallo Finanzfisch,
    ja, mach das doch so dass du die Berichte über Mintos, Bondora und Twino in einem Blogartikel bündelst. Falls bei einer der Plattformen etwas außergewöhnliches passieren sollte, dann kannst du immer noch einen extra Artikel dazu schreiben.
    Viele Grüße und weiter so (nur dein Logo gefällt mir immer noch nicht ;))
    Julia

    1. Hallo Julia,
      vielen Dank für Deine Anregungen. Ja ich glaube so werde ich es machen und einfach mal ausprobieren, wie gut das funktioniert 🙂

      Das mit dem Logo habe ich nicht vergessen. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, bessere Ideen dazu zu haben. 😉
      Aber es steht definitiv noch auf meiner 2Do-Liste.

      Viele Grüße
      der Finanzfisch

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