Amazon FBA: Ware bestellt, EORI-Nummer beantragt

Nachdem im Januar der Hersteller gefunden wurde, ist einiges passiert. Die Bestellung ist jetzt raus und auch die erste Anzahlung habe ich geleistet. Wir warten nun darauf, dass der Hersteller das Produkt verschickt.

Wenn dies der erste Artikel zu meiner Amazon FBA Serie ist, den du liest, schau gerne noch mal in diesem Artikel, worum es hier genau geht. Kurzum arbeite ich derzeit mit der Agentur AMZSCALE an dem Aufbau eines Amazon FBA-Businesses. AMZSCALE hilft mir dabei, das passende Produkt zu finden und auf Amazon richtig zu positionieren. Der Done4You-Service verspricht dabei, dass ich maximal wenig eigene Zeit investieren muss.

Das ist seit Januar passiert

Im Januar standen noch letzte Abstimmungen mit dem Hersteller bzw. mit einem seiner Zulieferer aus. Kurz nach der Veröffentlichung des letzten Artikels kam dann die positive Rückmeldung: Alles okay, der Prozess kann weitergehen.

Barcodes gekauft

Gleich im Januar, mit der positiven Meldung, habe ich mich dann um die Bestellung von Barcodes, oder auf Englisch: Global Trade Item Number (kurz GTIN, früher EAN), gekümmert. Diese gibt es bei der GS1 Germany GmbH im Zehner-Pack für eine Jahresgebühr von 55 €.

Da ich derzeit nur ein Produkt habe, hätte auch ein Barcode gereicht, aber so habe ich gleich welche für die nächsten Produkte auf Vorrat und einzeln gab es sie ohnehin nicht.

Mit den Barcodes wird jeder Produkttyp eindeutig identifiziert. Das kennst du von Waren aus dem Supermarkt, aber auch Waren bei Amazon müssen einen solchen Code für die digitale Erfassung und elektronische Verarbeitung haben.

Die Bestellung der Barcodes lief ganz einfach online und ich habe sie umgehend per E-Mail erhalten.

Produkt bestellt

Im März habe ich dann das Formular für die Aufgabe der Bestellung erhalten. Hier konnte dann auch den genauen Preis sehen, den der Hersteller für die Lieferung veranschlagt hat. Für die erste Lieferung werden 6.548 US-$ fällig, womit ich 1.000 Stück erhalte. Die Bezahlung erfolgt 30 % vorab und 70 % bei Lieferung.

Die Zahlung der ersten 30 % habe ich in der letzten Woche via Wise* eingeleitet. Nach dem Eingang meiner Zahlung wird das Produkt produziert, eine Qualitätskontrolle wird durchgeführt und das Produkt wird versendet. Ich kann damit rechnen, dass es etwa 45 Tage nach der Zahlung geliefert wird.

Als das Orderformular vorlag, hat sich herausgestellt, dass der Hersteller jetzt erfreulicherweise mein Produkt auch in einer anderen Farbe herstellen kann, die besser zu meinem Markenlogo passt. Daher habe ich die Bestellung noch mal ändern lassen.

EORI-Nummer beantragt

Im April habe ich dann die EORI-Nummer (Economic Operators´ Registration and Identification number) beim Zoll beantragt. Diese wird benötigt, um Warenlieferungen aus dem Ausland beim Zoll anzumelden und ist generell dafür da, Wirtschaftsbeteiligte eindeutig zu identifizieren.

Die EORI-Nummer kann man mit einem Formular, das an die Steuererklärung erinnert, beantragen. Dieses lässt sich online ausfüllen und als PDF per E-Mail an den Zoll schicken. Man erhält dann eine automatische Bestätigung. Derzeit informiert diese darüber, dass es wegen Corona zu längeren Bearbeitungszeiten von 7 bis 8 Wochen kommen kann. Ich bin gespannt, wie lange es wirklich dauert.

Im Nachhinein hätte ich diese Nummer evtl. früher beantragen sollen, damit es hier nicht durch die lahmen Mühlen der deutschen Bürokratie zu weiteren Verzögerungen kommt.

Das steht als Nächstes an

Von meiner TODO-Liste, die mir AMZSCALE am Anfang gegeben habe, habe ich schon die meisten Punkte abgehakt. Der nächste Punkt ist die Eröffnung eines Amazon Seller Central Accounts. Die notwendigen Unterlagen hierfür habe ich bereits.

Da die Eröffnung im “Professional” Tarif aber weitere monatliche Kosten nach sich zieht, warte ich hiermit noch etwas ab. Darüber hinaus arbeitet AMZSCALE derzeit auch an einem weiteren Service, bei dem sie die Verwaltung über einen eigenen Account machen und ich keinen eigenen Account benötige. Ob ich mich für diese Option entscheide, weiß ich noch nicht, da sie sowohl Vorteile als auch Nachteile hat.

Die Vorteile sind neben dem Sparen der Monatsgebühr auch, dass der Account natürlich deutlich aktiver auf Amazon wäre als mein eigener, der zu Beginn nur ein einziges Produkt verkaufen würde. Dies könnte zu einer besseren Positionierung führen, da der Account bereits bekannt und (positiv) bewertet ist. Darüber hinaus würde sich AMZSCALE bei dieser Option auch um den Nachrichtenverkehr bei Anfragen über Amazon kümmern. Für mich wäre das also komplett passiv.

Der Nachteil ist allerdings, dass ich dann keinen eigenen Amazon-Account habe, der langsam an Bekanntheit gewinnt. Wenn ich mein Produkt irgendwann von AMZSCALE weg in meinen eigenen Account umziehen würde, wäre dies ein komplett neuer Account. Immerhin würden beim Umzug des Listings die Rezensionen und Bewertungen erhalten bleiben. Darüber hinaus kostet dieser Service natürlich auch eine kleine Provision. Dennoch könnte sich das Angebot aber echt lohnen und ich werde mich damit noch genauer beschäftigen.

Ich habe hier noch keine endgültige Entscheidung getroffen, da ich hierfür noch einige Wochen Zeit habe.

Darüber hinaus muss ich meine Marke auch noch bei Amazon registrieren.

Fazit

Wie du sehen kannst, zieht sich der Prozess ganz schön. Der Hersteller lässt sich etwas mehr Zeit, als ich gehofft habe. Dennoch geht alles seinen Gang und es wird langsam “ernst”: Bald werde ich die Lieferung bezahlen und bin dann im Besitz einer größeren Lieferung meines Produktes, die bei Amazon eingelagert und dann verkauft wird.

Du siehst also, dass zwischen dem Start des Projektes und dem Listing des Produktes auf Amazon voraussichtlich ein ganzes Jahr vergangen ist. Dies lässt sich natürlich aber auch teilweise auf Corona zurückführen. Der Zeitaufwand hat sich auch im letzten Quartal in Grenzen gehalten.

Insgesamt habe ich etwa zwei Stunden in das Projekt investiert. Den Löwenanteil des Aufwandes hat AMZSCALE gehabt, sodass es für mich bisher ein nahezu passives Projekt ist.

In 2–3 Monaten werde ich dir hier ein weiteres Update über den Stand der Dinge geben.

Machst du auch Amazon FBA? Wie läuft es bei dir?

9 Kommentare

  1. Hey Finanzfisch,
    ich lese deine Sachen eigentlich echt gerne aber warum das Zollbashing? Die EORI Nunmer leitet sich aus dem Unionszollkodex ab und ist somit supranationales Recht (Gesetz wird von der EU verabschiedet) und für alle Mitgliedstaaten der EU verbindlich. Es hat irgendwie wie wenig mit deutschen lahmen Mühlen zu tun. Im Gegenteil. Wer deutsche Steuergesetze kennt und international handelt und mit dem Zollrecht in Berührung kommt ist dankbar dafür das der Unionszollkodex nicht von deutschen geschrieben wurde (wäre nämlich unlesbar).
    Grüße aus dem Südwesten
    Jon Doe

    1. Hi Joe, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe nichts gegen die EORI-Nummer geschrieben sondern gegen die Bearbeitungszeit beim Zoll. Die Nummer musste ich nämlich beim Zoll beantragen und eben dieser hat mir geantwortet, dass es derzeit länger dauert.

      Viele Grüße
      Tobias

  2. Hallo Finanzfisch,
    du schreibst: “Insgesamt habe ich etwa zwei Stunden in das Projekt investiert.”
    Du meinst vermutlich “zwei Stunden pro Woche”, oder?

    1. Hi Roland, nein, meine ich nicht. 🙂
      Ich meine wirklich: Seit Januar insgesamt etwa zwei Stunden.

      Beste Grüße
      Tobias

  3. Hallo,
    sehr interessant dein Artikel.
    Ich habe auch erstes Wissen rund um Amazon FBA gesammelt, finde alles sehr kompakt und es gibt viel zu beachten. Nun hatte ich auch die Idee, mit Profis mein erstes Produkt auf Amazon listen zu können.
    Mich würde es interessieren, wie hoch die Gebühren bei AMZSCALE sind, wenn man die ganze Abwicklung über die Firma laufen lässt.
    Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.

    1. Hallo Christina,
      wegen der aktuellen Kosten würde ich an deiner Stelle am besten mal direkt bei AMZSCALE anfragen. Die können dir da sicher eine genaue Auskunft geben.

      LG
      Tobias

  4. Es ist schwer, sich untereinander auszutauschen, da es amzScale / Scaleup / Amacoa oft schafft, sich dazwischenzudrängen.

    Ich habe von mehreren Leuten gehört, bei denen der finanzielle Schaden 6-stellig ist.

    Wer sich geschädigt fühlt, kann sich an [email protected] wenden, am besten unter Angabe überprüfbarer Daten (voller Name, Firmenname, Anschrift, beim DPMA registrierte Marke, Telefonnummer). Wir stellen dann einen Kontakt zu anderen Geschädigten oder einem Anwalt her. In unserem Netzwerk sind mehrere Anwälte, die bereits mit Amacoa, Scaleup, amzScale oder anderen Firmen von Maurice Glißmann streiten.

    Lasst Euch nicht einschüchtern, es passiert gerade sehr viel.

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