Kryptowährungen in Portfolio Performance abbilden

Im Oktober 2017 habe ich angefangen, auch etwas mit verschiedenen Kryptowährungen zu experimentieren. Und trotz der ganzen Schwankungen zu Begin des Jahres bin ich noch voll dabei.

Daher ist es für mich sehr wichtig, einen Überblick über die Entwicklung des investierten Kapitals zu erhalten.

Zunächst habe ich dies über die Plattform Cryptocompare gelöst. Das ist sehr einfach und man erhält einen guten Überblick.

Nachteil: Alle anderen Vermögenswerte, Investitionen und Konten pflege ich in Portfolio Performance und die Entwicklung meiner Kryptoinvestments fehlt hier komplett.

Daher bin ich dazu übergegangen, auch die Entwicklung meiner Spekulation mit Kryptowährungen in Portfolio Performance zu pflegen.

In diesem Beitrag möchte ich auf die Vor- und Nachteile dieses Ansatzes eingehen und das generelle Vorgehen beschreiben.

Wie geht man vor?

Zum Glück gibt es Indizes wie den BTC-EUR, welche zum Beispiel die Entwicklung des Bitcoin/Euro-Wechselkurses tracken.

Wenn man diese Indizes in Portfolio Performance einrichtet, kann man sich ein „Depot“ für Kryptowährungen anlegen und die Kryptos wie Aktien behandeln.

Damit stehen einem alle Portfolio Performance Features zur Verfügung, die es auch im Bezug auf Aktien gibt:

  • Kursentwicklung verfolgen
  • Gewinn/Verlust wird automatisch aktualisiert
  • Berechnung der Rendite erfolgt automatisch

Ich habe es so gemacht, dass ich ein Konto für Kraken angelegt habe und für jede Überweisung an diese Börse eine Umbuchung von einem anderen Konto vornehme. Für den Umtausch von Euro in eine Kryptowährung verbuche ich einfach einen Kauf des jeweiligen Indizes in entsprechender Höhe. Die Kryptowährung wird dann in meinem „Kraken Wallet“-Depot in Portfolio Performance angezeigt.

Man hat also für jede Börse ein Konto und ein Depot und für jede andere Wallet noch ein weiteres Depot.

Soweit so einfach.

Wallets können als Depot in Portfolio Performance gepflegt werden.
Wallets können als Depot in Portfolio Performance gepflegt werden.

Überweisen von Kryptos

Schwierig wird es, wenn man die Kryptos in eine andere Wallet übertragen möchte. Ich habe für jede Wallet ein Depot in Portfolio Performance angelegt und kann theoretisch einfach einen Depot-Übertrag vornehmen. Leider sind Transaktionen von Kryptowährungen mit Kosten verbunden. Und diese in Portfolio Performance zu tracken ist garnicht so einfach.

Ich habe es jetzt so gelöst, dass ich den Anteil der jeweiligen Kryptos, der für die Transaktionsgebühr eingesetzt wird als Verkauf in Portfolio Performance eintrage und anschließend eine Gebühr in Höhe des Verkaufserlöses vom Kraken-Konto abziehe. Für eine Überweisung macht das also drei Einträge in Portfolio Performance:

  1. Verkauf des Gebühren-Anteils,
  2. Eintrag der Gebühr und
  3. die eigentliche Transaktion.

Ganz schöner Aufwand. Aber nur so kann ich sicher stellen, dass die gezahlten Gebühren wirklich aus meiner Vermögensaufstellung verschwinden. Zum Glück führe ich Transaktionen nicht all zu oft durch, so dass dieser Nachteil nicht so ins Gewicht fällt.

Mein Krypto-Dashboard

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, in Portfolio Performance mehrere Performance Dashboards zu haben. Neben einem Dashboard für mein Gesamtportfolio habe ich auch eines für P2P-Kredite und eines für Kryptowährungen.

Mein Krypto-Dashboard sieht wie folgt aus:

Neben der Gesamtentwicklung sieht man hier auf einen Blick die Entwicklung der einzelnen Währungen im Angegebenen Zeitraum.
Neben der Gesamtentwicklung sieht man hier auf einen Blick die Entwicklung der einzelnen Währungen im Angegebenen Zeitraum.

Vorteile dieses Ansatzes

Das Erfassen der Kryptoinvestments in Portfolio Performance hat viele Vorteile.

So sehe ich zum Beispiel jederzeit, wie hoch der Anteil meines Vermögens ist, der in Kryptowährungen steckt. Dies ist insbesondere in Anbetracht des hohen Risikos dieser Investment nicht unwichtig.

Zuvor hatte ich lediglich ein Kraken-Konto in Portfolio Performance, um zu sehen, wieviel ich in Kryptowährungen gesteckt habe. Die Kursentwicklung und somit die hohe Volatilität waren in Portfolio Performance nicht wieder zu finden. Ich möchte aber das Risiko sehen um dies bei finanziellen Entscheidungen stets mit zu berücksichtigen.

Außerdem habe ich nun weiterhin eine einzige Anlaufstelle, wenn es um die Auswertung meiner Vermögensentwicklung geht. Portfolio Performance bietet mir mit den flexiblen Dashboards außerdem die Möglichkeit, genau die Informationen zu sehen, die mich interessieren.

Nachteile gibt es auch…

Wie bereits erwähnt hat mein zuvor beschriebenes Vorgehen nicht nur Vorteile. Den Hauptnachteil sehe ich in dem Nachpflegen von Transaktionen. Da eine Umbuchung einer Aktien in der Regel nicht mit Gebühren verbunden ist, bietet die Software hier keine Möglichkeit, direkt eine Gebühr anzugeben.

Hier muss ich mir also mit dem Verkauf des Gebühren-Anteils behelfen, um eine halbwegs exakte Abbildung in der Software zu haben.

Fazit

Mit ein Wenig Kreativität ist es möglich, Kryptowährungen in Portfolio Performance zu tracken.

Da ich nur selten Kryptos zwischen verschiedenen Wallets hin und her schiebe, kann ich den Nachteil bei dieser Methode vernachlässigen.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dieser Lösung. Sie ermöglicht mir, einfach und transparent einen Eindruck vom Einfluss der Krypto-Spekulationen auf mein Gesamtvermögen zu gewinnen.

Und wie verwaltest Du deine Krypto-Investitionen? Oder hältst Du dich von diesem Thema fern?

11 Kommentare

  1. Hallo Finanzfisch,

    es ist wirklich schwer Aktien und Kryptowährungen miteinander mit einem Tool zu analysieren.
    Meine Kryptowährungen tracke ich separat über http://www.cointracking.info
    Hier ist es möglich API’s von verschieden Börsen zu verknüpfen und damit ohne zusätzliche manuelle Einträge den Verlauf zu beobachten.
    Ganz interessant sind auch die vielen Statistiken und Diagramme. Als zahlenaffiner Mensch finde ich sowas immer sehr spannend.
    Weiterhin kannst du dir mit wenigen Klicks einen Steuerreport generieren, den du zu deiner Steuererklärung anhängen kannst. Somit hast du ohne extra Arbeit einen Überblick deiner realisierten Gewinne.

    1. Hallo Francesco,
      danke für den Tipp. Mir ging es ja aber gerade darum, alles zusammen in einer Übersicht haben zu können.

      Mein Ziel ist es, mehr oder weniger alle Vermögenswerte in Portfolio Performance abzubilden.

      Beste Grüße
      Tobias

  2. Hallo Tobias,

    darf ich fragen wie du die Kryptowährungen für die Steuer aufarbeitest?
    Einfach in Excel oder hast du hier noch ein anderes Tool?

    Viele Grüße
    Jeffrey

    1. Hallo Jeffrey, aktuell mache ich das noch mit einer Kombination aus PP und Excel. Aber ich habe auch schon viel Gutes von cointracking.info gehört.

      Viele Grüße
      Tobias

  3. Hallo lieber Finanzfisch,
    Ich finde die Blockchain Technologie (intellektuell) sehr spannend, doch habe ich meine Zweifel an “Crypto-Investments” bis heute nicht überwunden. Dein Artikel bestätigte mir gerade, dass ich mir eine Menge an Mühe sparen konnte, da ich einen Bogen um diese Investments mache.
    Wie zufrieden bist Du mit Deinen bisherigen Investments? Was sind Deine Erkenntnisse? – Vielleicht habe ich aber auch einen Artikel verpasst…
    Viele Grüße
    MFF

  4. Bezüglich der Abbildung von Wallet-Transfers:
    Wäre es nicht einfacher, die Transaktionsgebühr als Auslieferung mit Wert 0 zu verbuchen?

    Wenn also 1 BTC von Wallet A nach Wallet B transferiert wird mit einer Transaktionsgebühr von 0,001 BTC, dann:
    – Umbuchung von A nach B erfassen für 0,999 BTC
    – Auslieferung erfassen für 0,001 BTC mit Wert 0

    Oder stimmen damit dann die Performance-Berechnungen nicht?

    1. Moin Red,
      gute Idee. Einfacher wäre das auf jeden Fall.

      Allerdings stimmt deine Vermutung: Steuern und Gebühren schmälern den Gewinn und haben somit eine Auswirkung auf die Performance-Berechnung. Entnahmen jedoch nicht. Insofern wird die Berechnung bei dieser Methode tatsächlich verfälscht.

      Beste Grüße
      Tobias

      1. Ich hab das mit einem Beispiel durchgespielt und es sieht für mich eigentlich richtig aus hinsichtlich der Performance.

        Beispiel: Kauf von Cryptowährung CRY zum Kurs von 5 Euro, aktueller Kurse 7,5 Euro. Transaktionsgebühr bei Umbuchung 1 CRY.

        10 CRY zum Kurs von 5 Euro (50 Euro gesamt)
        Aktueller Preis 7,5 Euro
        -> Gewinn laut PP 25 Euro (10 * 2,5 Euro), TTWROR = 50%

        Auslieferung 1 CRY zum Wert 0. (Transkationsgebühr)
        Gewinn jetzt laut PP noch 17,5 Euro (ergibt sich aus 9 * 2,5€ – 5€)
        TTWROR = 35%

        Die Transkationsgebühr von 1 CRY hat die Performance also von korrekterweise von 50% auf 35% reduziert.

        Oder interpretiere ich das falsch?

        1. Stimmt, das sieht korrekt aus. Da hatte ich wohl einen Denkfehler: Wenn man direkt zum Kaufzeitpunkt einen Anteil verkauft, der einen Verlust von 100% gemacht hat, müsste die Auswirkung auf die TTWROR gleich sein.

          Die einzige Information, die du dann verlierst, ist, wieviel der Performance durch Transaktionen/Gebühren verloren gegangen ist. Auf dem Dashboard sieht man ja immer die Entwicklung und auch, wieviele Steuern und Gebühren abzuziehen sind.

  5. Ok, besten Dank für das Feedback. Ich werde es mal so erfassen. Damit, dass in der Performance die Transaktionen/Gebühren nicht ausgewiesen werden kann ich leben, so viel Transfers habe ich eh nicht und die Gebühren sind niedrig.

  6. Alternative wäre, die Kryptos als Währungen zu behandeln (Sie nennen sich ja sogar selber so, auch wenn es natürlich wichtige Unterschiede gibt).

    Dann kannst Du z. B. 0,001 ETH Gebühren verbuchen.

    Hat natürlich auch wieder Nachteile, aber ist der technisch sauberere Weg.

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