Mindset-Shift: Mit Vollgas in die Festanstellung – Ein Learning über Geld und Zeit

Ja, du hast richtig gelesen. Während alle Welt zu predigen scheint, dass Selbstständigkeit und Unternehmertum das einzig Wahre sind und man sich bloß von seinem Arbeitgeber lösen soll, gehe ich gerade in die andere Richtung und erhöhe meine Arbeitszeit für meinen Arbeitgeber von 80 auf 90 %.

Warum das für mich der richtige Schritt ist und wie dies meine unternehmerischen Projekte sogar fördert, erkläre ich in diesem Artikel. 🙂

Der Kontext

Wie du vielleicht weißt, habe ich im Dezember/Januar ein neues Projekt “The Ocean Savers” gestartet, um meiner Leidenschaft für das Meer Raum zur Entfaltung zu geben. Und dieses Projekt läuft ziemlich gut. Die Einnahmen-Seite schwächelt zwar noch, aber ich merke, dass ich mit diesem Projekt einen positiven Einfluss habe. Und das fühlt sich einfach gut an.

Nebenbei betreibe ich noch diesen Blog, starte ein Amazon FBA Business und habe durch meine Immobilie und ein paar andere Verpflichtungen auch so einiges zu tun.

Zu guter Letzt habe ich auch noch meine Festanstellung bei einem deutschen Remote-First-Startup. Ich hatte mich hier Anfang letzen Jahres für eine 80 %-Stelle entschieden, damit ich nebenbei etwas mehr Zeit für meine eigenen Projekte habe.

Daher könnte die Entscheidung, meine Arbeitszeit noch weiter zu erhöhen, verwirrend sein, da die meisten Menschen auf eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit hinarbeiten.

Das “Problem”

Das Problem ist eigentlich nicht wirklich ein Problem: Meine Arbeit macht mir mega viel Spaß. Ich liebe meinen Job, meine Kollegen, meine Arbeit und das Umfeld und habe jede Menge Freiheiten durch meinen Job. Ich wollte gerne mehr arbeiten. Gleichzeitig wollte ich aber auch mein neues Projekt stärker vorantreiben.

Ein augenscheinliches Dilemma: Wie kann ich mehr in meiner Festanstellung arbeiten und gleichzeitig meine eigenen Projekte stärker vorantreiben? Der Tag hat nur 24 Stunden und ich möchte auch ein wenig die tollen Orte genießen, an denen ich lebe.

Erschwerend kommt hinzu, dass mir einige notwendige Tätigkeiten in meinem neuen Projekt überhaupt keinen Spaß machen. Social Media Management zum Beispiel. Ich weiß, wie das alles geht, aber es nervt mich einfach nur. Leider ist aber Social Media eine Notwendigkeit, wenn man viele Menschen erreichen und beeinflussen möchte.

Die Lösung: Outsourcing

Ich habe schon das eine oder andere Mal über das Buch “Time Smart: How to Reclaim Your Time and Live a Happier Life*” von Ashley Whillans berichtet. Beim Lesen dieses Buches ist mir bewusst geworden, dass ich bei all der Optimierung meiner Sparquote in den letzten Jahren die zeitliche Komponente vernachlässigt habe. Ich habe meine monetären Ausgaben minimiert, aber mir dieses Ersparnis zum Teil teuer mit meiner eigenen Zeit erkauft.

Und hier kommt der Mindset-Shift ins Spiel. Mittlerweile hinterfrage ich sehr viel bewusster, wie ich meine Zeit investiere und ob dies meine Zufriedenheit erhöht.

Die Antwort: Mehr arbeiten für meinen Arbeitgeber bedeutet mehr Spaß. Mehr Social Media Management für mein neues Projekt bedeutet weniger Spaß. Und das lässt sich glücklicherweise ganz hervorragend kombinieren. Ich arbeite mehr und stecke das Geld, das ich mehr verdiene, in den Aufbau meines Projektes.

Das gibt mir die Möglichkeiten, hier jemanden einzusetzen der/die das besser kann als ich und auch mehr Spaß daran hat. Und da ich für ein internationales Projekt auch international einstellen kann, kostet mich eine Stunde Social Media Management auch nur einen Bruchteil von dem, was ich pro Stunde als Softwareentwickler verdiene.

Dieser Ansatz kostet mich 300 – 500 € im Monat. Mir die Erlaubnis zu geben, so viel Geld einfach mal in ein Projekt zu stecken, das noch nicht profitabel ist und es vielleicht auch nicht wird, hat mich Jahre gekostet. Der Fokus auf eine hohe Sparquote hat dies fast unmöglich gemacht. Mit dem Fokus auf Zufriedenheit wurde dieser Schritt aber offensichtlich und ist genau richtig.

Die gewonnene Zeit nutze ich jetzt für Dinge, die mir Spaß machen: Mein Job, Bierchen am Strand, Tauchen und das Nachdenken über die strategische Ausrichtung meiner Projekte. Und durch das Outsourcing der Dinge, die mir keinen Spaß bringen, verhelfe ich auch noch meiner Social Media Managerin in Indien zu einem anständigen Einkommen. Win-Win-Win!

Fazit

Mit dem Shift weg von “Alles selbst machen” hin zu “Auslagern, was lästig ist” habe ich das Gefühl, einen längst überfälligen Schritt gegangen zu sein. Meine Lebensqualität hat sich deutlich erhöht und mein Projekt entwickelt sich schneller und besser als je zuvor.

Ich kann jetzt über die Strategie für die Zukunft nachdenken und bin nicht damit beschäftigt, die Social Media Kanäle zu betreiben. Vermutlich werde ich in der Zukunft auch noch weitere Aufgaben in diesem Bereich abgeben, um so das Wachstum weiter zu fördern.

Dieser Ansatz mag vielleicht unintuitiv sein und ich habe mich lange Zeit regelrecht gegen diesen Ansatz gewährt, weil es genau in die entgegengesetzte Richtung zu gehen scheint, als es andere Sidepreneurs in meinem Umfeld machen. Hier zeigt sich wieder mal, dass wir unser Leben nicht nach den Maßstäben und Prinzipien anderer Menschen leben dürfen sondern und selber ganz bewusst damit auseinandersetzen müssen, was für uns ein lebenswertes Leben und was Glück und Zufriedenheit bedeutet.

Hast Du schon mal einen ähnlichen Schritt gemacht? Welche Tätigkeiten gibst Du ab?

8 Kommentare

  1. Hallo,
    ich war auf den Seiten deines neuen Projekts.
    Sehr schicke Seite. Aber mal ganz blöde gefragt: Was macht ihr da eigentlich genau? Ich konnte da nichts finden (außer etwas Merchandising).

    1. Hallo Rolf, vielen Dank für das Feedback. Im Moment spielt sich das meiste auf Social Media ab. Hier teile ich Einblicke ins Meer und informative Posts darüber wie wir vom Meer und das Meer von uns abhängt. Ziel ist neben dem Reichweiten-Aufbau vor Allem, Menschen die Thematik ins Bewusstsein zu rufen. Die Monetarisierung steht momentan noch hinten an, da es mir bei diesem Projekt um die Sache an und für sich geht. Weiter Aktivitäten sind geplant, allerdings muss ich noch schauen, wann und mit wem ich die starte.

      Beste Grüße
      Tobias

      1. Oh ok. Danke.
        Ich sollte mich mehr daran gewöhnen, dass Websites out sind und alles auf reinen Social Media Kanälen stattfindet. 😀

    1. Hi Tanja,
      da kann ich leider nicht viel zu sagen. Erst mal machen die einen guten Eindruck.

      The Ocean Cleanup finde ich ein cooles Projekt das ich auch in der Vergangenheit schon unterstützt habe.

      LG
      Tobias

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner