Die Generation Z: Auf der Suche nach Sicherheit und Flexibilität bei der Geldanlage

Nachdem ich vor Kurzem auf die Generation Y und ihren Bezug zum Thema Finanzen und der privaten Altersvorsorge eingegangen bin, möchte ich in diesem Artikel die nachfolgende Generation Z näher in Augenschein nehmen.

Die Generation Z lässt sich altersmäßig nicht so klar abgrenzen. Je nach Quelle zählen Menschen, die nach 1996 geboren sind dazu. Manche Quellen sprechen aber auch von Menschen der Jahrgänge 1995 bis 2010. Dementsprechend zählen Teenager und junge Erwachsene dazu, die den größten Teil ihres bewussten Lebens in einer voll digitalen und immer vernetzten Welt aufgewachsen sind. Das Smartphone gehört für sie zur Normalität, solange sie zurückdenken können.

Das hat diese Generation auf eine besondere weiße geprägt und hebt sie klar von den vorherigen Generation X und Y ab.

Allgemeine Eigenschaften der Generation Z

Angehörige der Generation Z haben mitunter die folgenden Merkmale:

  1. Sie sind immer online. Das Smartphone haben sie jederzeit griffbereit und auf Nachrichten, Links und Anrufe reagieren sie größtenteils sofort.
  2. Sie haben Schwierigkeiten dabei, Entscheidungen zu treffen. Gen-Zler haben eine Vielfalt an Möglichkeiten und Optionen. Daher Fallen ihnen Entscheidungen schwieriger als Mitgliedern vorheriger Generationen.
  3. Sie setzen sich unter enormen Leistungsdruck, da sie sich ständig über soziale Medien mit den idealen Bildern von Freunden, Bekannten und Idolen vergleicht und ihnen nacheifert.
  4. Sie haben Veränderung als einzige Konstante. Sie sind maximal unverbindlich. Entscheidungen sind so lange gültig, bis sich etwas Besseres ergibt.
  5. Die Familie ist ihnen als Rückzugsort sehr wichtig. Auch wenn ein Großteil des Soziallebens online stattfindet, so sind gerade Eltern und Geschwister für diese Generation besonders wichtig.

Die Generation Z als Konsument

Auch in der Konsumentenrolle lässt sich bei der Generation Z Erstaunliches beobachten. So haben Untersuchungen ergeben, dass diese Generation keinesfalls dem Online-Shopping verfallen ist, sondern gerade das Anfassen im Laden zu schätzen weiß.

Darüber hinaus ist für diesen Teil der Bevölkerung eine sofortige Befriedigung der Bedürfnisse wichtig, was Online-Shopping ebenfalls unattraktiver macht.

Wenn es um das Treffen einer Kaufentscheidung geht, lässt sich die Generation Z Zeit und berät sich mit Freunden sowohl offline als auch online. Dies kann zum einen darauf zurückgeführt werden, dass die Entscheidungsvielfalt lähmend sein kann. Zum anderen ist für die Generation Z aber ein Peer-Vergleich, und damit die Meinungen ihrer (gleichaltrigen) Mitmenschen, besonders wichtig.

Die Generation Z ist auch im Einzelhandel offen für neue Konzepte, Ideen und für eine Digitalisierung der Prozesse. Technologie ist willkommen, wenn sie das Leben einfacher macht.

Was die Generation Z vom Leben will

Für die Generation Z sind Gesundheit und Freiheit zwei der Top-Werte. Dabei geben allerdings auch ca. 60 % der, in einer Umfrage befragten, Gen-Zler an, dass ihnen Sicherheit sehr wichtig ist.

Weitere Werte sind Freundschaft und Familie sowie (soziale) Gerechtigkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass für Personen dieser Generation der familiäre Zusammenhalt einen hohen Stellenwert hat und dass sie eine höhere Heimatverbundenheit als die Generation Y aufweisen.

Anders als die Generation Y, für die Homeoffice und Work-Life-Blending reizvolle Ansätze sind, möchte die Generation Z eher eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben, da sie Angst vor Ausbeutung und zu viel Arbeit hat. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit wird von dieser Generation eher kritisch gesehen. Die hohe Unsicherheit gepaart mit der Aussicht, viel arbeiten zu müssen, schreckt eher ab, als dass die Möglichkeiten reizen würden.

Kann man die Generation Y als optimistisch bezeichnen, so trifft auf die Generation Z eher die Bezeichnung realistisch zu. Gen-Zler haben erkannt, dass die Träume und Wünsche von älteren Mitmenschen häufig Fiktion bleiben. Daher setzen sie ihre Ziele niedriger an und sind weniger an großen Visionen als an realistischen Aussichten interessiert. Das wirkt sich auch auf die Wahl des Arbeitsplatzes aus. Reizt die Generation Y ein Startup mit krassen visionären Zielen als Arbeitgeber, so zieht es Gen-Zler eher in klassische mittelständische Unternehmen mit realistischen Jahresprognosen.

Egal wo Gen-Zler arbeiten, Gerechtigkeit und ein integrer Chef sind ihnen aber in jedem Fall wichtig.

Die Generation Z sagt über sich selbst, dass sie zu viel Zeit online, am Smartphone, auf Netflix und Instagram verbringt und zu wenig echte Kommunikation im echten Leben hat. Auch sie hat mit der Allgegenwärtigkeit des Smartphones und dem “immer erreichbar sein” zu kämpfen.

Die Generation Z und ihr Umgang mit den persönlichen Finanzen

Die zuvor skizzierten Eigenschaften der Generation Z lassen erahnen, wie sie mit dem Thema Finanzen umgeht. Diese Generation hat erkannt, dass die Beschäftigung mit den persönlichen Finanzen wichtig ist, da die staatliche Altersvorsorge nur in den seltensten Fällen ausreichen dürfte.

Ein hohes Sicherheitsbedürfnis treibt Gen-Zler an, sich bereits jetzt schon mit dem Thema auseinanderzusetzen. Eher notgedrungen allerdings. Dabei steht die Generation vor einer spannenden Herausforderung.

Neben Sicherheit sind auch Freiheit und Flexibilität wichtig. Lange Bindungen sind unerwünscht. Dennoch soll die Rendite stimmen. Dies stellt bei der Geldanlage ein Spannungsfeld dar.

Gemäß dem magischen Dreieck der Vermögensanlage lässt sich eine hohe Rendite bei vertretbarem Risiko zwar erreichen, jedoch geht dies auf Kosten der Verfügbarkeit. Und hohe Verfügbarkeit und eine gute Rendite finden sich, wenn überhaupt, nur bei hochriskanten Anlageformen.

Hinzu kommt, dass diese Generation eher kein Vertrauen in Finanzberater hat, da man Angst davor hat, über den Tisch gezogen zu werden. Daher ist es wichtig, Menschen dieser Generation mit einzubeziehen. Ähnlich wie bei der Generation Y gilt hier: Miteinander bereden anstatt überreden. Beide Generation möchten verstehen, welche Optionen sie haben und wofür sie sich entscheiden. Hilfe in finanziellen Dingen nimmt der durchschnittliche Gen-Zler nur an, wenn sie in Form des “Miteinander Erarbeitens” kommt. Eine fertig vorgesetzte Lösung findet er oder sie nur wenig attraktiv.

Finanzprodukte müssen einfach und klar strukturiert sein. Und es sollte Spaß bringen, sich mit ihnen zu beschäftigen. Gameification kann helfen, die Generation Z bei Laune zu halten.

Fazit

Die Generation Z hat erkannt, dass Finanzen ein wichtiges Thema sind. Allerdings fehlt ihr der Spaß an der Thematik, was möglicherweise daran liegen könnte, dass es schwierig ist, alle Wünsche dieser Generation im Hinblick auf die Geldanlage in einem Finanzprodukt vereint zu finden.

Politisch und ethisch unterscheidet sich die Generation Z nur wenig von den Millennials. Finanziell und im Beruf haben sie jedoch ganz andere Ziele als die vorherige Generation. Und auch ihr Faible für das Smartphone als Allzweckwaffe ist deutlich stärker ausgeprägt.

Mein Tipp an alle Gen-Zler: Fangt jetzt an, euch mit dem Thema zu beschäftigen. Nur so schaffen euch euere Finanzen später ein großes Maß an Freiheit und Sicherheit! Die Anfänge können schwierig sein, aber wenn es einmal läuft, dann macht es viel Spaß und lohnt sich in jedem Fall!

Gehörst du zur Generation Z? Kannst du das hier geschilderte Bild bestätigen oder siehst du es anders?

Quellen

3 Kommentare

  1. Wow, ich hätte die Generation Z anders eingeschätzt. Sehr spannender Beitrag und die anderen werde ich gleich auch noch lesen. Danke, dass du diese Erkenntnis mit uns teilst.

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