Portfolio Performance für P2P-Kredite

Das Tolle an Portfolio Performance ist, dass die Software extrem flexibel ist und einen guten Überblick über das persönliche Vermögen vermittelt. Das geht aber natürlich nur, wenn auch das gesamte Vermögen in der Software verwaltet wird.

Für Aktien und ETFs passt die Software perfekt, denn schließlich wurde sie für diese Assets entwickelt. Was ist aber mit anderen Assets. Was ist mit P2P-Krediten oder Immobilien? Auch diese Vermögenswerte lassen sich mit einem kleinen Trick in der Software pflegen.

P2P-Plattformen in Portfolio Performance verwalten

P2P-Kredite sind Teil meines Portfolios und spielen auch im Bezug auf die Diversifikation und das Risiko eine nicht unerhebliche Rolle. Daher dürfen sie auch in Portfolio Performance natürlich nicht fehlen. Leider gibt es aber keinen Bereich P2P-Kredite in der Software.

Daher habe ich mich entschieden, die einzelnen Plattformen als eigene Konten in der Software zu verwalten. Wie man Konten anlegt, weißt Du ja bereits. Ich habe also nicht nur ein Tagesgeldkonto und ein Verrechnungskonto in Portfolio Performance hinterlegt, sondern auch jeweils ein Konto für Bondora*, Mintos*, Twino, Swaper, Viventor* und Viainvest*.

Außerdem habe ich auch mein Bauspar-Konto und einige andere Altlasten aus dem „Nicht-Wertpapier-Bereich“ als Konten hinterlegt. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

Jede Plattform als eigenständiges Konto zu hinterlegen gibt mir die Freiheit, diese Plattformen bei der Klassifizierung unabhängig zu behandeln. Außerdem kann ich Transaktionen vom Tagesgeldkonto zu den Plattformen und vice versa einfach als Umbuchungen in der Software vornehmen.

Im Gegensatz zum Tagesgeldkonto sind die P2P-Plattform-Konten eben nicht in der Kategorie Risikofreier Portfolioteil sondern natürlich im Bereich Risikobehafteter Portfolioteil. Theoretisch könnte ich die einzelnen Plattform auch anhand der Aufteilung der Kredite auf verschiedene Länder regional gewichten, so wie ich es im letzten Artikel für regionsübergreifende ETFs beschrieben habe. Bislang habe ich das jedoch nicht gemacht sondern diese Plattformen zu 100% in die Region Europa gesteckt.

P2P-Kredite in Portfolio Performance erfassen

Wie gehe ich nun vor, wenn auf den jeweiligen Plattformen Geld in Kredite fließt? Gar nicht.

Ich betrachte die Plattformen schlicht und ergreifend als Blackbox, in die ich Geld reinstecke und irgendwann auch wieder Geld raushole. Was unterjährig in dieser Box passiert, pflege ich nicht in Portfolio Performance nach. Der Aufwand wäre schlichtweg viel zu groß, wenn ich versuchen würde jede einzelne Zinszahlung der 100-200 Kredite pro Plattform nachzupflegen. Darüber hinaus ist die Software für eine solche Menge von Kontobewegungen einfach nicht ausgelegt.

Statt dessen trage ich zum Jahreswechsel lediglich die kumulierte Jahresbilanz nach. Will heißen: Ich schaue mir an, wieviele Zinsen innerhalb des letzten Jahres aufgelaufen sind und trage diese als Zinsgutschrift nach. Wären Verluste zu beklagen, würde ich diese entsprechend als Zinsbelastung eintragen. Damit synchronisiere ich zum Jahreswechsel also die P2P-Konten, so dass ich die P2P-Performance in die Jahresbilanz mit einbeziehen kann.

Vorteile dieser Methode

Die Vorteile der Verwaltung der P2P-Kredite liegen auf der Hand.

  1. Der Zeitaufwand ist minimal. Einmal im Jahr trage ich die Bewegung als Summe nach. Der Aufwand ist der gleiche, egal ob ich hundert oder tausend Kredite habe.
  2. Portfolio Performance wird nicht mit unzähligen Transaktionen im Cent-Bereich zugemüllt.
  3. Ich kann P2P-Kredite in meiner Risikoverteilung in Portfolio Performance sehen und „vergesse“ das nicht.
  4. Andere Assets lassen sich im Prinzip ebenfalls so abbilden. Auch den Wert einer Immobilie könnte man evtl. auf diese Weise in Portfolio Performance verbuchen. Allerdings ist das natürlich nicht so komfortabel und es bleibt die Frage wie man Kredittilgungen, Reparaturen, Wertsteigerungen und -minderungen sinnvoll einbezieht.

Nachteile dieser Methode

Aber natürlich ist Portfolio Performance nicht perfekt für die Verwaltung der Kredite. Hierüber gibt es auch eine Diskussion im Forum.

  1. Unterjährig sehe ich die Performance der P2P-Plattformen nicht in Portfolio Performance. Natürlich könnte ich auch halbjährig, quartalsweise oder gar monatlich den Abgleich machen, aber damit steigt eben auch der Aufwand. Aktuell kommt es zu einem Schlagartigen Performance-Peak zum Jahresende, wenn ich die P2P-Gewinne nachtrage.
  2. Die einzelnen Verluste und Gewinne gehen dabei verloren. In Portfolio Performance sehe ich nur das Endergebnis: Habe ich auf der Plattform unterm Strich Gewinn oder Verlust gemacht?
  3. Die berechnete Rendite in Portfolio Performance wird von der Zahl auf der Plattform abweichen. Das liegt daran, dass zwischenzeitliche Zinseingänge und Reinvestitionen in Portfolio Performance nicht berücksichtigt werden.

Insgesamt überwiegen für mich aber die Vorteile dieses Vorgehens. P2P-Kredite auf diese Art zu verwalten ist für mich allemal bessere, als das Geld, welches bei P2P-Plattformen angelegt ist, einfach außen vor zu lassen.

Ein kurzes Fazit

  • Portfolio Performance ist eigentlich nicht für Verwaltung von P2P-Krediten gedacht.
  • P2P-Plattformen lassen sich jedoch als Konten modellieren.
  • Ich trage zum Jahresende die Bewegungen auf den Plattformen als Endsumme nach.
  • Unterjährig pflege ich nur Überweisungen an die Plattformen und Auszahlungen von den Plattformen.
  • Alles was innerhalb der Plattform unterjährig passiert, wird geflissentlich ignoriert.

Nutzt Du Portfolio Performance bereits? Und wie verwaltest Du P2P-Kredite und andere Anlageklassen in der Software?

Ausblick

Im nächsten Artikel dieser Serie wird es um das Thema Benchmarking gehen. Du erfährst, wie Dir Portfolio Performance dabei hilft, Statistiken zu Deiner Vermögensentwicklung zu erstellen und wie Du Deine Performance in Relation setzt.

3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner